Zwote holt Punkt gegen Oberligaabsteiger Aufderhöhe

Am sechsten Spieltag der Verbandsligasaison, hatten die Ratinger Löwen eine schwere Aufgabe vor der Brust. In heimischer Halle empfing man den Oberligaabsteiger TSV Solingen-Aufderhöhe, der bis dahin nur einen einzigen Punkt abgeben musste und mit 9:1 Punkten die Tabellenführung inne hielt. Die Dumeklemmer selbst belegten mit 6:4 Punkten den vierten Tabellenplatz. Im letzten Spiel vor der Herbstpause musste Trainer René Osterwind nur auf den krankheitsbedingt angeschlagenen Jan-Niklas Sinnwell verzichten, ansonsten war der gesamte Kader an Bord.

Die Partie begann zunächst ausgeglichen. Nach dem 4:4, nach knapp sechs Minuten, konnten die Löwen erstmals durch Salim Jahan Bakhsh in Führung gehen. Vor allem Bastian Schlierkamp legte los wie die Feuerwehr und erzielte vier der ersten sechs Löwentreffer gleich selbst. Maik Ditzhaus brachte seine Farben beim 7:5 sogar mit zwei Treffern in Front, dem TSV gelang aber beim 8:8 wieder der Ausgleich und schließlich beim 9:10, nach etwa 12 Spielminuten, sogar die Führung. Bis dahin war es eine sehr engagierte Leistung der Dumeklemmer, die dem TSV Aufderhöhe in der Anfangsphase durch ein hohes Maß an Konzentration Paroli bieten konnten und somit für ein offenes Spiel sorgten.

Den knappen herausgeworfenen Vorsprung konnten die Solinger Mitte der ersten Halbzeit jedoch verteidigen. Der starke Daniel Plöger erzielte nach knapp 18 Minuten das 11:14, die bis dahin größte Führung im Spiel. Der Favorit bekam das Spiel nun zunehmend unter Kontrolle und konnte ruhiger seine Angriffe fahren, doch auch von dem zwischenzeitlichen Rückstand ließen sich die Dumeklemmer nicht aus dem Konzept bringen. Man hielt mit allen Mitteln dagegen und konnte die Partie so, trotz des Rückstandes, offen halten. Die Spiel drohte erst zu kippen, als der Solinger Kevin Tobolski nach 27 Minuten das 15:20 für seine Farben erzielte und damit die Führung erstmals auf fünf Tore anhob. Es drohte ein größerer Pausenrückstand für die Löwen, doch die Dumeklemmer waren in der Lage, die bis dahin durchwachsene Abwehrleistung nochmals zu steigern. In den verbliebenen drei Minuten kassierten die Ratinger keinen Gegentreffer mehr, Bastian Lindner und Marc Steppke sorgten im Angriff dann für den angemessenen 17:20 Halbzeitstand.

Bis dahin konnte man mit dem Oberligaabsteiger mithalten und war zu Beginn des zweiten Durchgangs verdientermaßen noch im Spiel. Insbesondere die eigene Abwehrleistung war aber noch verbesserungswürdig, zu häufig fehlte es an der letzten Konsequenz gegen den starken Solinger Rückraum. Nichts desto trotz starteten die Löwen gut in den zweiten Durchgang. Wieder waren es Bastian Lindner und Marc Steppke, die für ihre Farben erfolgreich waren und beim 19:20 wieder den Anschluss herstellen konnten. Doch nicht nur offensiv lief es jetzt für die Dumeklemmer, auch die Defensive kam zunehmend besser ins Spiel. Vier Minuten dauerte es, bis der TSV erstmals wieder erfolgreich war und wieder auf 19:21 erhöhen konnte.

Die Löwen kämpften sich immer wieder heran und ließen die Solinger nicht nocheinmal davon ziehen. Nach gut 40 Minuten traf Marc Steppke dann zunächst zum 21:22 Anschluss und Bastian Schlierkamp erzielte darauf hin den umjubelten 22:22 Ausgleich – den Ersten seit dem 9:9. Damit war die spannende Schlussphase eingeläutet, die Löwen hatten Blut geleckt und merkten, dass sie den Favoriten mit dieser Leistung tatsächlich ärgern können. In den folgenden Minuten waren beide Mannschaften bemüht keine Fehler zu machen. Die Dumeklemmer hielten die Konzentration dann länger aufrecht und konnten ihr Tor wieder einmal für vier Minuten vernageln. In dieser Zeit traf Salim Jahan Bakhsh zunächst zum erneuten Ausgleich (24:24) und Bastian Schlierkamp erzielte mit einem Doppelschlag zum 26:24 die erste Ratinger zwei-Tore-Führung seit dem 8:6.

Nun saßen die Löwen auf dem Fahrersitz und hatten das Spiel unter Kontrolle. Die Führung konnte in den folgenden Minuten sogar, trotz vierminütiger Unterzahl, vergrößert werden, als Bastian Lindner nach knapp 52 Minuten zum 29:26 für die Hausherren traf. So gingen die Löwen mit einer drei-Tore-Führung in die Schlussphase und mussten nur noch der Schlussoffensive der Aufderhöher Stand halten. Der TSV versuchte zu schnellen Toren zu kommen, die Löwen mussten daraufhin immer nachziehen, wollten aber dennoch die Uhr im Auge behalten. Über weite Teile der Schlussphase gelang das auch gut, Dario Bevanda erzielte drei Minuten vor dem Abpfiff das 33:30 für die Ratinger und stellte die Weichen auf Sieg. Es sah sehr sehr gut aus, dass die Dumeklemmer tatsächlich die ganz große Überraschung schaffen könnten, doch die verbliebenen drei Minuten liefen nicht nach Plan. Man kam nicht mehr zu klaren Torchancen und musste so zu viele Ballbesitz ohne Torerfolg abgeben. Der TSV ergriff seine Chance und erzielte erst den Anschluss- und dann den Ausgleichstreffer zum 33:33. Nachdem auch der letzte Angriff der Löwen und die Chance auf den Führungstreffer nicht zum Erfolg führte, hatte der TSV sogar noch mit einer halben Minute auf der Uhr die Chance, das Spiel für sich zu entscheiden. Diese Bemühungen konnte die Löwendeckung mit Torwart Karmaat aber unterbinden, sodass der Punktgewinn beim 33:33 besiegelt war.

Im Nachhinein kann man darüber philosophieren, ob es nun ein gewonnener oder ein verlorener Punkt ist. Fest steht aber, dass die Löwen mit ihrer bis dahin besten Saisonleistung einen der Aufstiegsfavoriten geärgert haben und so nicht nur dem Gegner, sondern auch sich selbst gezeigt haben, was in der Zukunft noch alles möglich sein kann. Denn auch in diesem Punktgewinn gegen den Tabellenführer hat Trainer Osterwind wieder Dinge gesehen, die Optimierungsbedarf für die Zukunft bieten (beispielsweise 20 Gegentore in HZ1), sodass man über die Herbstpause auf diese alles in allem gute Leistung aufbauen möchte, damit man auch dem nächsten Gegner, dem Kettwiger SV, wieder Paroli bieten kann. Für den Moment aber freuen sich die Löwen über den gewonnen Punkt gegen den Tabellenführer und verabschieden sich so mit einem Erfolgserlebnis in die kleine aber feine Herbstpause.

Spielfilm: 0:0, 3:4, 8:7, 11:12, 12:14, 14:18, 17:20, PAUSE, 19:21, 21:22, 25:24, 27:26, 31:28, 33:33, ENDE.

Strafminuten: SG 10 / TSV 2

SGII vs. Aufderhöhe:
Karmaat, Loose, Schmitz – Schlierkamp 9, Lindner 6, Steppke 5/1, Ditzhaus 4, Bevanda 4, Wergen 3, Jahan Bakhsh 2, Krämer, Enders, Reintjens.