Zweite verliert knapp in Wuppertal

Es war ein schwieriges Spiel für die zweiten Herren, an dessen Ende man sich knapp geschlagen geben musste. Am fünften Spieltag der Verbandsligasaison 18/19 war die SGII bei der Cronenberger TG in Wuppertal zu Gast. Die Ratinger, mit einer Bilanz von 6:2, trafen auf die CTG, die sich mit 2:6 Punkten bis dato noch in den unteren Tabellenregionen aufhielt. Die Resultate der vergangenen Partien versprachen dennoch ein spannendes Spiel, das beide Teams auch genau so ablieferten. Löwentrainer René Osterwind stand in Wuppertal sein ganzer Kader zur Verfügung.

Die Hausherren starteten gleich mit Spielbeginn gut in den Samstagabend. Nach zehn Minuten führte die CTG bereits mit 5:3, vor allem defensiv ließen die Löwen ihren Gegner viel zu einfach zum Torerfolg kommen. Mitte der ersten Halbzeit, als man die eigene Abwehrleistung zunehmend steigern konnte, stagnierte dann jedoch die Offensive. Nachdem Niklas Wergen nach einer knappen Viertelstunde den 6:5 Anschlusstreffer erzielte, konnten die Wuppertaler in den darauffolgenden fünf Minuten wieder mit 8:5 in Führung gehen, ohne dass die Gäste aus Ratingen dem etwas durch einen eigene Torerfolg entgegen setzen konnten.

Vor dem eigenen Tor wurde die Leistung jedoch immer besser. Nach dem angesprochenen 8:5 der CTG kassierten die Löwen neun Minuten lang, trotz insgesamt vier Strafminuten in diesem Zeitraum, kein Tor aus dem Feld (insgesamt nur ein 7m-Gegentor) und hatten so die Chance, im Angriff den Anschluss wiederherzustellen. In diesen neun Minuten gelangen den Löwen selbst allerdings auch nur zwei Treffer, sodass das Spiel vier Minuten vor dem Pausenpfiff beim Stand von 9:7 noch eng war. Die verbliebene Zeit absolvierten die Löwen allerdings komplett in Unterzahl, sodass die CTG die Minuten noch für ihre Zwecke nutzen konnte. Insgesamt drei Mal netzten die Cronenberger noch ein, während die Ratinger kein Tor mehr beisteuern konnten, sodass die Begegnung beim Stand von 12:7 in die Pause ging.

Besonders offensiv war der Auftritt der Löwen bis dahin Magerkost – nur sieben Mal war mal selbst erfolgreich, zwei Treffer davon resultierten sogar aus Strafwürfen, sodass man in 30 Minuten nur fünf Feldtore zu Stande brachte. An welchen Stellschrauben es zu drehen galt war also klar, mit Beginn der zweiten Hälfte wollte man das Tempo hoch schrauben. Zunächst machte die CTG jedoch da weiter, wo sie in Halbzeit Eins aufgehört hatte. Nach knapp vier Minuten erhöhten die Wuppertaler (wieder einmal in Unterzahl Ratingen) auf 16:9, die höchste Führung des Spiels. Anschließend wurden die Dumeklemmer dann tatsächlich wach. Niklas Wergen und Tobias Kostede verkürzten zunächst auf 16:11, anschließend wurde die eigene Unterzahl mit 0:2 gewonnen – 16:13 – Bastian Lindner traf zum 16:14 und die SG war binnen vier Minuten zurück im Spiel.

Das Momentum drohte umzuschlagen, als Bastian Schlierkamp 20 Minuten vor Schluss beim 17:16 wieder den Anschluss herstellte, jedoch konnte die CTG in den folgenden vier Minuten wieder auf 20:16 davon ziehen. Es ging nun hin und her im Sportzentrum Küllenhahn, denn abermals vier Minuten später stellten die Dumeklemmer, mal wieder in Unterzahl, durch Maik Ditzhaus erneut den Anschluss her – Spielstand jetzt: 21:20. Nachdem Dennis Röhrig für seine Farben vom Punkt das 22:20 erzielte, ermöglichte der starke Leo Loose im Löwentor seinen Vorderleuten durch einige Paraden, erstmals im Spiel die Führung zu übernehmen. Gesagt getan erzielten die Löwen acht Minuten vor Schluss beim 22:22 erst den Ausgleich und nach der Auszeit Cronenbergs dann die 22:23 Führung.

Nachdem die CTG den Führungstreffer von Jan-Niklas Sinnwell zum Ausgleich gekontert und Marc Steppke die Löwenführung wiederhergestellt hatte, riss der bis dahin gute Faden im Löwenspiel der zweiten Hälfte. Einige überhastete Entscheidungen führten dazu, dass die Torerfolge im Angriff ausblieben und die CTG diese fehlerbehaftete Phase der Löwen konsequent ausnutzen konnte. Vier Mal trafen die Wuppertaler in Folge, sodass sich das 23:24 schnell in ein 27:24 verwandelte, bevor Salim Jahan Bakhsh gut drei Minuten vor Schluss wieder mit einem Tor der Dumeklemmer verkürzen konnte. Mit diesen zwei Toren Rückstand (28:26) ging man schließlich auch in die Schlussphase, die man sich wieder selbst unnötig erschwerte. Stichwort Unterzahl. Dennoch ließ man hinten keinen weiteren Gegentreffer zu, war aber auch offensiv nicht mehr erfolgreich, sodass Niklas Wergen schließlich wenige Sekunden vor Schluss erst den 28:27 Endstand herstellte.

Insgesamt ist die Metapher von Licht und Schatten, in Form der beiden Halbzeiten, für die Partie ziemlich passend. Unter Anbetracht der Umstände (20 Strafminuten, 1/3 des Spiels in Unterzahl) ist es sogar bemerkenswert, dass die Löwen gegen Ende der Partie sogar noch die Chance hatten, die Begegnung für sich zu entscheiden. Unter dem Strich kann man sich aber, wenn man sieben Tore in unter dreißig Minuten aufholen muss, beinahe keine Fehler mehr erlauben, sodass die Phase zwischen der 54. und 56. Minute, in der die CTG vier Tore in Folge erzielte, das Fass schließlich zum überlaufen brachte. Randvoll lief besagtes Fass jedoch in der ersten Halbzeit, die man kritisch aufarbeiten und anschließend schnell vergessen muss. Halbzeit Zwei bot insbesondere offensiv einige positive Erkenntnisse (20 eigene Tore), die man guten Gewissens mit in die nächste Woche nehmen kann, auch wenn es summa summarum nicht mehr zum Sieg gereicht hat. Die Chance, auf diese zweite Halbzeit aufzubauen, erhält die Zwote am kommenden Samstag gegen den Oberligaabsteiger TSV Aufderhöhe, bevor es anschließend schon in die Herbstpause geht.

Spielfilm: 0:0, 3:1, 4:3, 6:5, 8:6, 9:7, 12:7, PAUSE, 16:11, 17:15, 20:17, 22:21, 24:24, 28:27, ENDE.

Strafminuten: SG: 20 – CTG: 4

SGII vs. CTG:
Karmaat, Loose – Wergen 6, Steppke 5/2, Sinnwell 4, Lindner 3, Ditzhaus 3, Kostede 3, Jahan Bakhsh 1, Schlierkamp 1, Enders 1, Zeidler, Bevanda, Reintjens.