Fünf Minuten unaufmerksam

Am vergangenen Freitag gab es das letzte offizielle Spiel für den Turnerbund 08 Ratingen, denn in der kommenden Saison startet das Team als SG Ratingen. Auf dem Programm stand das Pokalendspiel gegen den Verbandsliga-Dritten TuS Lintorf. War in der Woche zuvor das letzte Meisterschaftsspiel gegen die Zweitvertretung von Lintorf noch ein Spaziergang, war der Gegner nun doch von einem vollkommen anderen Kaliber. Dabei musste Trainer Bondar leider auf die verletzten Karsten Zastrau und René Osterwind verzichten und auch Peter Ghiea fehlte dem Coach.

In der gut gefüllten Sporthalle am Breitscheider Weg ging es gleich heiß her. Das lag zum einen an den tropischen Temperaturen in der Halle, die einer Sauna gleich kamen, als auch an einem schnellen und abwechslungsreichen Spiel vom Anpfiff an. Der Gastgeber legte gleich ein paar Tore vor und der Turnerbund benötigte einige Minuten, um sich auf Zwei-klassen-höhere Gangart einzustellen. Dabei gelang es den Gästen, den Faden nicht abreißen zu lassen. Der Lohn dafür war die erste Auszeit, die Lintorf-Coach Lars Biermann Mitte der ersten Halbzeit nahm, nachdem die Bondar-Schützlinge nicht nur den Rückstand aufholten, sondern sogar mit 12:13 in Führung gingen.

Zwar war die Führung nur von kurzer Dauer, aber die Gäste hielten weiter mit. Ab der 23. Minute folgten 5 vorentscheidende Minten. Gleich zwei Spieler des Turnerbundes wurden nahezu zeitgleich mit einer 2-Minuten-Strafe auf die Bank gesetzt. Diese zahlenmäßige Überlegenheit und die dazukommende Verunsicherung bei den Gästen, nutzten die Lintorfer gekonnt aus, um eine 6-Tore-Führung zu erzielen, welche dann auch bis zum Halbzeit-Stand von 24:18 Bestand hielt.

Nach dem Seitenwechsel blieb das Tempo in der Partie weiterhin hoch und es entwickelte sich ein kleiner „Zweikampf“ zwischen den beiden Halblinken Julian Bauer auf Seiten des TB und Daniel Hattig bei den Gastgebern. Beide schossen sich die Schulter heiß und waren am Ende die Spieler mit den meisten Treffern. Dabei wurde mit zunehmender Spieldauer deutlich, dass für den Turnerbund in der Abwehr noch einiges verbessert werden kann, wenn man mit den „Großen“ mithalten möchte. Allerdings dürfte ähnliches auch für den TuS gelten, die letztendlich nicht ansatzweise den 2-Klassen-Unterschied aufzeigen konnten.

So richtige Spannung kam in der unterhaltsamen Begegnung allerdings nicht mehr auf, da der Abstand sich nicht wesentlich veränderte. Am Ende gewannen die Hausherren das Pokalfinale mit 40:35. Zumindest kann der Turnerbund für sich den „Gewinn“ der zweiten Halbzeit verbuchen.

Neben dem 14-fachen Torschützen Julian Bauer, waren auch die 12 Treffer von Anthony Pistolesi zu beachten, der immerhin den überwiegenden Teil der Begegnung mit einer Manndeckung bedacht war. Jedenfalls ging die Standardrechnung – 10 Tore Differenz pro Spielklasse Differenz – nicht auf und der Turnerbund hat sich für die kommenden Aufgaben gut verkauft.

Nun folgt eine kurze Handball-freie Zeit und die Sportler der SG Ratingen gehen erst einmal auf Mannschaftstour. Weitere Informationen zur kommenden Saison werden folgen. Sie dürfen gespannt sein…