4. Herren: Schwung geholt mit Auswärtssieg

Es geht doch, Herr EsGehFir! Nach vier verlorenen Spielen infolge, immerhin aber zuletzt spielerisch aufsteigender Tendenz hat die vierte Vertretung der SG Ratingen nunmehr hoffentlich die Kurve bekommen. Am vergangenen Samstag jedenfalls gab es einen überzeugenden 25:19 (15:6) Auswärtserfolg bei der HSG Jahn 05/SC West III.

Naja, aus Sicht von Herrn EsGehFir würde man die ersten 10 Minuten, in denen der Motor noch ziemlich stotterte und man mit 0:3 und 2:6 zurücklag, gern abziehen. Diese Anfangsphase dürfte ursächlich dafür gewesen sein, dass es am Ende nur zur Punkteteilung reichte. Auf dem Weg dahin allerdings konnte Coach M. Plönes überwiegend zufrieden auf seine Männer schauen. Die hatten nach dem Fehlstart immerhin den Vorwärtsgang gefunden. Nach einer Viertelstunde netzte A. König im Tempogegenstoß zum 5:6-Anschlusstreffer ein. Der Gast freilich behielt die Nase vorn und spielte seine beiden Trümpfe aus: Entweder Zuspiele auf kurze Distanz an den Kreis oder der lange Ball nach vorn auf den pfeilschnellen Youngster. Effektiv, aber aus Ratinger Sicht viel zu einfach. Immerhin erwischte das Team den besseren Start in den zweiten Abschnitt und konnte schnell den 12:12-Ausgleich verbuchen. Die Umstellung in der Abwehr hatte sich ebenfalls ausgezahlt, denn die Gäste kamen mit ihren Standardspielzügen nicht mehr so leicht zum Zuge. Dass daraus nicht mehr Zählbares heraussprang, lag an der – trotz solidem eigenem Angriffsspiel – nur knapp durchschnittlichen Chancenverwertung. Auf der anderen Seite spricht es für die mannschaftliche Geschlossenheit, dass diesmal endlich wieder alle Spieler von ihren angestammten Positionen trafen.

Unermüdlicher Antreiber vor und während des Spiels war einmal mehr S. Feldhoff, der seine Interims-Reinkarnation als Kreisläufer genießt und sich nebenbei anstellt, die Führung in der Scorer-Wertung zu übernehmen. Diesmal ließ er scheinbar einfache Bälle auch mal liegen, verwandelte dafür aber Chancen in aussichtsloser Lage. Angermund ließ sich dennoch nicht beeindrucken, spielte trotz ebenfalls knapper Personaldecke das gute Tempo einfach mit. Beide Seiten mussten mit zunehmender Spieldauer Abstriche bei Luftzufuhr und Konzentration und daraus folgende Fehler hinnehmen. Es blieb aber ein unterhaltsames Meisterschaftsspiel der Kreisklasse mit zwei Mannschaften auf Augenhöhe.

Das Finale war einmal mehr typisch EsGehFir. Dem 18:18-Ausgleich folgte ein erneuter Zwei-Tore-Rückstand, ehe die Gastgeber wieder zum 21:21 ausgleichen konnten. Die eigene Führung wollte dennoch nicht gelingen. Im Gegenteil, erneute Führung von Angermund, die freilich T. Appenowitz in seiner unnachahmlichen Art von rechtsaußen beantwortete. SG4 hatte das Momentum auf seiner Seite. Der Gegner aber hatte den Ball und wollte nach einer letzten Auszeit den entscheidenden Angriff in Ruhe runterspielen. Das Ratinger Abwehrbollwerk hielt stand, so dass sich nach Ballgewinn, eigener Auszeit und zurechtgelegtem Spielzug tatsächlich die Chance zur ersten und letzten Führung ergab. Das finale Zuspiel auf Shooter J. Ellrott war dann wohl doch zu offensichtlich, der Freiwurf nach der Schlusssirene brachte nichts mehr ein. Manch objektiver Betrachter jedoch hätte einen Last-Minute-Sieg dann doch als nicht gerechtfertigt angesehen. So blieben zufriedene Gesichter auf beiden Seiten zurück.

Nach dem nunmehr abgeschlossenen ersten Durchgang in den Meisterschaftspartien sieht die Bilanz mal wieder durchwachsen aus: In mindestens zwei Spielen ließ die Vierte die Zähler fahrlässig liegen. Ansonsten wäre man auch punktemäßig da, wo man leistungsmäßig hingehört – mitten im Kampf um den Platz hinter dem Tabellenführer. Mit noch drei verbleibenden Partien bis zu den Weihnachtstagen bieten sich aber noch Möglichkeiten, die zuletzt erkennbare spielerische Konstanz und steigende Tendenz weiter unter Beweis zu stellen, trotz des auch in den nächsten Wochen auf Kante genähten Kaders. Die derzeit herrschenden überschaubaren personellen Gestaltungsspielräume könnten dabei auch die Chance bieten, die Abläufe insbesondere im Angriffsspiel weiter zu optimieren.

SG Ratingen: Stenz – Abs (3), Appenowitz (2), J. Ellrott (7), Feldhoff (4), Grüll (1), Heidel (1), König (2), Matthes (2).