30.11.2014: Spielbericht: HSG Wiesbaden – SG Ratingen 24:33 (10:15) „Es scheint typisch für Mannschaften aus dem unteren Drittel, dass sie nicht drei Mal in Serie gewinnen können

Spielbericht: HSG Wiesbaden – SG Ratingen 24:33 (10:15) 30.11.2014: Spielbericht: HSG Wiesbaden – SG Ratingen 24:33 (10:15)

„Es scheint typisch für Mannschaften aus dem unteren Drittel, dass sie nicht drei Mal in Serie gewinnen können.“ – In dieser Meinung sieht sich seit gestern Abend Löwen-Coach Richard Ratka nicht mehr bestätigt. Denn seine Mannschaft gewinnt auch das dritte Spiel in Folge beim Schlusslicht in Wiesbaden und sammelt so weiter wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg. Obwohl das Ergebnis mit 33:24 am Ende ein wenig zu hoch ausfällt, war es doch eine letztlich souveräne Leistung der Dumeklemmer.

Die gastgebende HSG startete mit viel Leidenschaft in das Duell, nach dem sie sich mit einem Sieg wieder zurück ins Geschäft schieben wollte. Robust und an der Grenze des Erlaubten agierten die Schützlinge von Stephan Metz vor allem in der Anfangsphase. „Das war uns klar. Es geht hier schließlich ums sportliche Überleben und da ist das ganz normal. Unsere Aufgabe war es ruhig zu bleiben und auch noch die andere Seite hinzuhalten, wenn es mal weh tat.“, so Ratka nach Spielende. Und die von ihm gestellte Aufgabe setzte sein Team von Beginn an um. Nur beim 0:1 durch Danic Seiwert gerieten die Löwen in Rückstand, es sollte der einzige an diesem Abend sein.

Bis zum 8:7 (17.) aus Sicht der Löwen sollte sich keine Mannschaft absetzen können, ehe der grippegeschwächte Mike Schulz und zweimal der insgesamt stark aufspielende Johann Oesterwind mit drei Treffern in Folge die erste deutlichere Führung herauswarfen. Zu verdanken hatten das die Löwen zum einen der engagierten Deckungsleistung, zum anderen aber eben auch der höheren Anzahl technischer Fehler auf Seiten des Wiesbadener Teams. Das hielt sich beim 10:13 knapp 75 Sekunden vor dem Pausenpfiff in Schlagdistanz, doch das Rudel zeigte sich abgeklärter und nutzte die sich bietenden Chancen eiskalt. Mit einem Doppelschlag innerhalb von 30 Sekunden, es trafen Schütte und Schulz, setzten sich die Löwen noch vor dem Wechsel erstmals auf 15:10 ab.

In der Pause mahnte Ratka vor einem Nachlassen ob des deutlichen Halbzeitstandes: „Gegen Schalksmühle haben die Jungs mit 8 Toren zurückgelegen. Aufgeben werden sie sich in keinem Fall!“ Doch die Löwen waren zur Stelle und ließen sich nicht mehr die Butter vor Brot nehmen. Gestützt auf eine starke Leistung der ansonsten eher weniger auffälligen Johann Oesterwind (7 Tore) und Niko Lenz (5) hielten sie Wiesbaden auf Abstand und blieben auch dann besonnen, als es beim 24:20 elf Minuten vor dem Ende noch einmal enger wurde. Wiesbaden versuchte alles und stemmte sich gegen die Niederlage. Doppelte Manndeckung gegen den Ratinger Rückraum, schnelle und risikoreiche Gegenstöße. Allein die Effektivität konnte nicht gesteigert werden, so dass beim Stande von 28:24 (56.) der letzte Gastgeber-Treffer erzielt wurde.

Mit dem Selbstbewusstsein aus den letzten beiden Partien waren die Löwen an diesem Abend die bessere Mannschaft und brachten die letzten Spielminuten souverän über die Zeit. Und weil Wiesbaden nun den Mut verloren hatte konnte sogar etwas für das Torverhältnis getan werden. Bis zum Schlusspfiff netzten die Dumeklemmer noch fünfmal, den Schlusspunkt setzte Oesterwind zum 33:24. „Der dritte Sieg in Serie tut gut und zeigt auch, dass wir uns Schritt für Schritt festigen. Zufriedenheit darf sich jetzt aber nicht bei uns einschleichen, denn wir wollen die nächsten Schritte nach vorne machen. Und das geht nur mit der entsprechenden Einstellung und Galligkeit.“, erlaubt Niko Lenz nur eine kurze Verweildauer in Siegerlaune. Am kommenden Samstag gastiert mit dem TBV Lemgo II nämlich eine Mannschaft aus dem oberen Drittel in der Gothaer Straße, gegen die wieder alles passen muss, wenn das Rudel Zählbares in Ratingen behalten will.