22.02.2015: Spielbericht: SG Ratingen – SGSH 31:28 (15:12) Sieben Tore zum 31:28 – Mike Schulz Die Löwen sammeln im Kampf um den Klassenerhalt weitere wichtige Punkte und sorgen fü

Spielbericht: SG Ratingen – SGSH 31:28 (15:12) 22.02.2015: Spielbericht: SG Ratingen – SGSH 31:28 (15:12)
Sieben Tore zum 31:28 – Mike Schulz
Die Löwen sammeln im Kampf um den Klassenerhalt weitere wichtige Punkte und sorgen für ein Novum in der jungen Vereinsgeschichte. Erstmals gelingt es, den selben Gegner der dritten Liga West zweimal in der Saison zu bezwingen. Ergebnis sind die Punkte 18 und 19 auf der Habenseite, die das Rudel dem Verbleib in der Spielklasse einen weiteren Schritt näher bringen.

Personelle Rückschläge gehören in der Spielzeit 2014/2015 zum Tagesgeschäft der SG Ratingen. An diesem Wochenende allerdings gab es eine positive Bilanz zu ziehen, denn dem kurzfristig krankheitsbedingt ausfallenden Damian Janus standen die Rückkehrer Arthur Giela und Dominic Kasal gegenüber. Beide sollten sich im Nachhinein als mitentscheidende Faktoren für den Ratinger Heimsieg entpuppen. Doch zunächst musste Ratka die Lücke im Deckungsverband schließen, er beorderte Johann Oesterwind neben Sebastian Bartmann in den Innenblock, Kasal und Schütte begannen auf den Halbpositionen.

Von Beginn an zeigten die Löwen, dass sie die Schmach der Vorwochenniederlage in Hagen möglichst schnell vergessen machen wollten. Aus einer engagierten Deckung heraus war es in der Anfangsphase eine kleine One-Man-Show, die das Rudel schnell mit 4:2 in Führung brachte. Einziger Dumeklemmer-Torschütze bis hierhin war nämlich Mike Schulz, der flinke Linkshänder nutzte jede sich bietende Chance abgezockt aus. Bis zum 6:4 (10.) durch „Ingo“ Bartmann hielt der Löwen-Vorsprung, in der Folge zeigte sich aber, dass die Defensivabteilung sich erst noch finden musste. SGSH-Kreisläufer Müller erzielte den 6:6-Ausgleich und es begann die erste kritische Phase für den Gastgeber.

Johann Oesterwind bekommt ein fragwürdiges Stürmerfoul abgepfiffen und Schüttes Unmutsbekundung darüber mündet in einer Zwei-Minutenstrafe. Der klug Regie führende Dominic Kasal übernimmt in Unterzahl die Verantwortung und erzielt trotz des Nachteils die erneute Führung, auf der Gegenseite kassiert dann aber Arthur Giela die nächste Zeitstrafe. Den fälligen Siebenmeter verwandelt für den Gast Rechtsaußen Wardzinski und Ratka beruhigt in doppelter Unterzahl mit einer Auszeit die Gemüter. Bis zum 10:9 bleibt Schalksmühle auf Tuchfühlung, ein Dreierpack von Schütte, Giela und Schulz bringt die Löwen dann mit 13:9 (26.) erstmals deutlicher in Front. Beim Stande von 15:12 werden die Seiten gewechselt.

Beide Teams brauchten nach Wiederanpfiff eine gewisse zeit, um wieder Fahrt aufzunehmen. Das zwischenzeitliche 16:14 (35.) beantworteten die Löwen in Person von Arthur Giela und René Zobel umgehend zur nächsten Vier-Tore-Führung, die bis zum 22:16 nach einem Doppelschlag von Sebastian Bartmann sogar noch weiter ausgebaut werden konnte. Bei 17 verbleibenden Spielminuten war von einer Vorentscheidung noch lange keine Rede. Auch deshalb, weil die Löwen nun ihre klare Linie verließen und dem Gast durch die sogenannten einfachen Tore eine Rückkehr in die Partie ermöglichten. Ratka ahnte was kommen sollte und zog in der 48. Spielminute die grüne Karte. Seine Mannschaft lag zwar immer noch mit 23:19 vorn, Schalksmühle witterte aber mehr und mehr die Chance dem Spiel die Wende zu geben.

Wiederum nutzte der präsente Gäste-Kreisläufer Müller eine Chance zum 24:22, doch die Löwen zeigten, dass sie einen Reifeprozess durchwandert haben. Sie blieben trotz der brenzligen Lage ruhig und ließen den direkten Anschlusstreffer nie zu. Zweimal Kasal und einmal Giela hießen die Löwenschützen bis zum 27:24 (54.), ehe Bartmann seinen Doppelschlag aus Hälfte eins wiederholen konnte. Mit 29:25 führte das Rudel knappe viereinhalb Minuten vor dem Ende. Diese sollte aber nach einer weiteren Zeitstrafe keinen Bestand haben, die Crunch-Time hatte beim 29:27 durch Wardzinski drei Minuten vor Ultimo längst begonnen.

Bange neunzig Sekunden später erlöste Bartmann mit seinem sechsten Treffer Zuschauer und Spieler zumindest von den ärgsten Zweifeln. Für ganze acht weitere, Schalksmühle warf alles nach vorn und war erfolgreich. Den anschließenden Ballbesitz konnten die Löwen nicht zum Torerfolg führen. Dennoch, sie bissen und kratzten, kämpften um jede Sekunde und es kam zum Showdown. Johann Oesterwind kassiert eine knappe Minute vor dem Ende eine Zeitstrafe, den Gästen wird zudem ein Siebenmeter zugesprochen. Doch Mathis Stecken, zuvor schon dreimal Sieger im Duell von der Linie, krallt sich auch den vierten Versuch. Als nur noch 23 Sekunden verbleiben nimmt Rakta den dritten Time-Out. Das Spiel war entschieden, Mike Schulz machte noch mit seinem siebten Treffer zum 31:28 den Deckel drauf.

Viele zufriedene Löwen-Gesichter waren dann nach Abpfiff zu sehen. Die aufkeimenden Zweifel nach der Hagen-Klatsche waren ad-acta gelegt, und die Mannschaft verschafft sich weitere Luft im Abstiegskampf. Der bliebt nach wie vor eine enge Angelegenheit, die Ausgangslage für die letzten neun Saisonspiele könnte jedoch deutlich schlechter sein. In Ratingen bleibt man dennoch vorsichtig: „Mit Leichlingen, Minden, Gummersbach und Ferndorf warten in den kommenden vier Partien richtig dicke Brocken auf uns, bevor es zu den für uns entscheidenden Spielen kommt.“, so Ratka nach dem so wichtigen Heimsieg. Dann geht es nämlich gegen die Teams aus Neuss, Gladbeck und Wiesbaden gegen die direkte Konkurrenz.