17.03.2017: 4. Herren: Großer Kampf beim Tabellenführer Die Vierte der SG bot am vergangenen Sonntag Nachmittag bei ihrem Ausflug nach Neuss dem Tabellenführer und Favoriten TSV

4. Herren: Großer Kampf beim Tabellenführer 17.03.2017: 4. Herren: Großer Kampf beim Tabellenführer

Die Vierte der SG bot am vergangenen Sonntag Nachmittag bei ihrem Ausflug nach Neuss dem Tabellenführer und Favoriten TSV Norf einen harten Kampf, musste sich am Ende jedoch mit 20:24 (9:11) geschlagen geben.

Trotz der Niederlage liest sich die Bilanz gar nicht so schlecht, wenn man einmal die Einzelposten betrachtet: Die in voller Mannschaftsstärke auflaufenden, mit zahlreichen jungen und motivierten Talenten gespickten Gastgeber waren aus mehreren Gründen vorgewarnt, die Ratinger Truppe nicht zu unterschätzen. EsGehFier festigte seit Jahresbeginn den dritten Tabellenplatz; eine (vermeidbar) Schlappe gab es nur beim Tabellenzweiten. Zudem waren die letzten Begegnungen beider Mannschaften alles andere als eine klare Sache. Und dass man in Norf auch gewinnen kann, bewiesen die Ratinger erst vor Jahresfrist, als man nach den Karnevalstagen 2016 hellwach auf dem Norfer Parkett auftrumpfte und zwei Punkte entführte.

Zurecht ging die Vierte das Spiel daher auch entschlossen, aber mit realistischer Erwartungshaltung an. Immerhin war trotz einiger verletzungsbedingter Absagen die Ratinger Ersatzbank gut gefüllt, auch weil erfreulicherweise das Rückkehrer-Duo Jens Poock und Dirk Friedsam ihre Comeback-Tour fortsetzten. Dies gab offensichtlich genug Rückenwind, um es von Beginn an krachen zu lassen und den Favoriten gehörig zu ärgern. Dieser lief vom 0:1 bis zum 5:6 kontinuierlich einer Gästeführung hinterher und sah sich nach einer guten Viertelstunde veranlasst, die erste Auszeit nehmen und sich neu auf die gegnerischen Reihen einzustellen. In der Folge wechselte zwar die Führung, im Spiel bewegten sich beide Mannschaften aber nach wie vor durchaus auf Augenhöhe. EsGehFier ließ sich vor allem auch nicht durch die vorgezogene Deckung gegen die Mittelmänner Alex Vangelista und Jan Ellrott beirren. Für Druck und Torfolge sorgten dann eben die Nebenleute, allen voran Sascha Herzberg und Rechtsaußen Tobias Appenowitz, die beide vier Tore zum guten Spiel beitrugen, oder von links Andreas Gerard, den es in beeindruckender Manier sogar auf die halblinke Position zog.

Bei einer geschlossenen Mannschaftsleistung hob sich dennoch einer ab: Chris Stenz im Tor zeigte sich in herausragender Form, bügelte gelegentliche Fehler seine Vorderleute ein ums andere Mal aus und brachte die gegnerischen Schützen fast zur Verzweiflung. Am Ende des Tages zeigte der Ticker allein neun vereitelte Großchancen auf! Dass die Ratinger aus einem derartigen Rückhalt nicht mehr Profit schlagen konnten, lag diesmal jedoch weniger an der eigenen Abschlussschwäche, sondern vielmehr daran, dass leider auch auf der Gegenseite ein Torwart in Topform im Kasten stand.

War bei dem Halbzeitstand noch alles möglich, ließen sich die Gäste auch im zweiten Durchgang nicht abschütteln. Im Gegenteil, die Mannschaft verstand es weiter, mit Konzentration und Kampfgeist dem variablen Angriffsspiel der Heimmannschaft Paroli zu bieten, nicht zuletzt da Chris im Tor einfach nicht nachließ, Fuß- oder Fingerspitzen dahin zu bringen, wo es niemand erwartete. Verdientermaßen erschien ein 13:13-Zwischenstand auf der Anzeigetafel. Vor allem aber dank ihrer starken und treffsicheren Außenspieler konnte Norf dennoch wieder die Führung erkämpfen. Bis zum 16:18 war gleichwohl eine erneute Überraschung durchaus in Reichweite, ehe sich dann aber doch das etwas größere spielerische Potenzial und die vielschichtigeren Wechseloptionen durchsetzen konnten. Ohne Übertreibung ließ sich bei nüchterner Betrachtung feststellen, dass für die EsGehFier an diesen Tag mehr drin gewesen wäre. Wenn man nur an sechs (!) vergebene Siebenmeter denkt.

Trübsal blasen gilt dennoch nicht, vielmehr sollte die gute Leistung das Selbstbewusstsein vor dem bereits am kommenden Wochenende anstehenden letzten Spiel der Saison 2016/2017 stärken. Ein Sieg gegen die HSG Gruiten/Hochdahl sollte Pflicht sein. Im Anschluss daran gilt es abzuwarten, ob die Konkurrenz den Ratingern in der Endabrechnung Tabellenplatz drei noch streitig macht. Erst dann ist gehörig Feiern angesagt.

SG Ratingen: Stenz – Appenowitz (4), A. Ellrott (2), J. Ellrott (4/1), Friedsam, Gerard (1), Heidel, Herzberg (4/1), König, Matthes (1), Poock, Vangelista (4).