05.07.2014: Die Nr. 1 in Düsseldorf und Ratingen Ganz Ratingen drückte den Löwen die Daumen für den Aufstieg gegen den Longericher SC Drei Jahre lang mischt das Löwenrudel nun b

Die Nr. 1 in Düsseldorf und Ratingen 05.07.2014: Die Nr. 1 in Düsseldorf und Ratingen
Ganz Ratingen drückte den Löwen die Daumen für den Aufstieg gegen den Longericher SC
Drei Jahre lang mischt das Löwenrudel nun bereits im regionalen und überregionalen Handballzirkus mit. Auch zuletzt kämpfte es sich von Erfolg zu Erfolg und konnte sich nun mit dem vierten Aufstieg der Herren in Folge nach dem Zusammenschluss von interaktiv e.V. und dem Turnerbund 08 Ratingen die Krone aufsetzen. Diese Aufstiegserie dürfte in Deutschland tatsächlich einmalig sein und unterstreicht die Ambitionen des noch jungen Projekts. Damit haben die Löwen nun auch den Düsseldorfer Handball mit Siebenmeilenstiefeln überholt. Spielte die HSG Düsseldorf bis vor vier Jahren sogar noch in der ersten Bundesliga, stieg der Nachfolgeverein ART Düsseldorf zuletzt in die Oberliga ab. Das Löwenrudel versucht nun die regionale Handballtradition zumindest in der 3. Bundesliga fortzuführen.  

Rückblick
Die erste Herrenmannschaft wurde nach ihrem drittem Aufstieg zur Saison 2013/14 im Kern zusammengehalten und mit jungen, leistungshungrigen Spielern von außerhalb sowie durch die Eigengewächse Etienne Mensger und Nico Helfrich ergänzt. Dieses Konzept schien gerade zu Saisonbeginn voll aufzugehen. Die Löwen wurden ihrer erneuten Favoritenrolle auf den Aufstieg gerecht. Ein erster Dämpfer war dann aber die Niederlage in Remscheid. Bereits hier gab es erste Verletzungssorgen. So konnte beispielsweise Arthur Giela nur von der Tribünen aus zuschauen. Die Mannschaft raufte sich zusammen und zeigte bis Weihnachten 2013, abgesehen von einem kleinen Ausrutscher in Vorst, eine grandiose Konstanz. Höhepunkt war an dieser Stelle sicherlich der nie gefährdete Sieg beim direkten Verfolger in Mönchengladbach. Weitere Verletzungen, insbesondere die von Torwart Jens Bothe, ließen den Rückrundenbeginn dann allerdings zu einem echten Fiasko werden. Drei von vier Spielen im Januar gingen verloren. Zu allem Überfluss verlor das Rudel nach dem beruflich bedingten Abgang von Julian Pflugfelder gen Heimat mit der schweren Verletzung von Alexander Schult den letzten rotinierten Linkshänder. Teilweise konnte nun aus dem Rückraum nur noch Giela gefährlich werden. Trotz dieses Handicaps und des negativen Momentums besann sich das Team von Richard Ratka auf die verbliebenen Stärken und wurde Niederrheinmeister. Insgesamt wurden damit in den letzten vier Jahren 176:20 Punkte geholt bei einem Torverhältnis von 3.176:2.499.

Das i-Tüpfelchen folgte dann allerdings bei der Aufstiegsrelegation gegen den Longericher SC. Hier zeigte die ins Leben gerufene Aktion zum Daumendrücken für den Aufstieg erste Früchte. Manager Bastian Schlierkamp ist sich rückblickend sicher, dass „diese Relegation das Beste war, was uns passieren konnte“. Die Löwen konnten in einer ausverkauften Gothaer Str. 1.400 Gäste begrüßen, um damit einen neuen Vereinsrekord aufzustellen. Nach einem Heimspielsieg mit sechs Toren Differenz avancierte das Rückspiel zu einem echten Herzschlagfinale. Nicht wenige der anwesenden Zuschauer hatten mit einem Aufstieg der Kölner nach Abpfiff gerechnet. Doch das letzte Tor für die Kölner fiel nach der Schlusssirene. Der Rest ist Geschichte und neben einer umfangreichen Berichterstattung in der lokalen Presse sorgten vor allem Berichte in Rundfunk und Fernsehen für neue Highlights.

Auch die zweite Herrenmannschaft erfüllte die Zielvorgaben und stieg in die Bezirksliga auf. Dort bietet sie talentierten Eigengewächsen nun die Möglichkeit, im Seniorenbereich Fuß zu fassen. Im Damenbereich gelang nach erfolgreichem Aufstieg in die Bezirksliga in der Vorsaison nicht nur der angestrebte Klassenerhalt sondern man schlitterte nur knapp am zweiten Aufstieg in Folge vorbei. So beendete man die Saison auf dem zweiten Tabellenplatz. Im selbst ausgeschriebenen Jahr der Jugend stiegen die Junglöwen zwar nach zweijähriger Bundesligapräsenz ab, verfügen durch den Aufstieg der männlichen B-Jugend nun aber über zwei Startplätze in der Oberliga. Da die weibliche A-Jugend wiederholt Kreismeister wurde, sieht man sich insgesamt gut aufgestellt. Schwerpunkt der Jugendarbeit waren getreu dem neuen Jugendkonzept vor allem die Mini- und Babylöwen sowie die Einrichtung einer E- und F-Jugend mit in Ratingen wohnenden Kindern.  

Ausblick
Nachdem zuletzt sämtliche Ziele erreicht wurden, standen alle weiteren Schritte auf dem Prüfstand. Daraus resultierend ergibt sich nun einer neuer 5-Jahresplan. Die erste Mannschaft soll zunächst einmal den Klassenerhalt in der 3. Bundesliga schaffen. Diese Aufgabe wird schwer genug sein, vor allem weil finanziell eine große Spanne zwischen dem Löwenetat und dem der Konkurrenz liegt. Im weiteren Verlauf soll sich die jeweilige Platzierung jedes Jahr um zwei Ränge steigern bis hin zu einer Platzierung unter den Top 5 im letzten Jahr der Planungen. Hierzu ist gerade im finanziellen Bereich Nachholbedarf gegeben. Durch den Aufstieg erhofft man sich aber auch neue Vermarktungspotenziale, die in Teilen bereits genutzt wurden. Bei erfolgreichem Klassenerhalt im ersten Jahr soll eine Spielbetriebs-GmbH im Rahmen einer angestrebten Professionalisierung ausgegliedert werden. Darüber hinaus soll es eine eigene Geschäftsstelle geben und das Marketingteam erarbeitet ein Konzept, um bei Heimspieltagen einen echten Event-Charakter realisieren zu können. Die zweite Herrenmannschaft soll zukünftig weiter in den Fokus gerückt werden. Sie muss deshalb verstärkt werden, im Idealfall mit eigenen Nachwuchsspielern. Ziel ist es weiterhin, 2016 in der Landesliga zu spielen. Im Jugendbereich soll auf Dauer in jeder Altersklasse eine Mannschaft am Trainings- und Spielbetrieb teilnehmen. Besonders im Bereich der Jugendtrainer sind durch Trainerfortbildungen bereits die ersten Schritte unternommen. Außerdem soll u.a. die Zusammenarbeit mit den Schulen durch die neu initiierten Projekte wie Löwen lernen leichter oder die Streethandballtour weiter forciert werden. Bereits in diesem Jahr fanden sich Schulen, die eine dauerhafte Kooperation mit den Löwen, beispielsweise durch Handball-AGs, anstreben.

 
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